Donnerstag, 5. März 2009

Perspektiven

Wie viele von euch, schätze auch ich, die Annehmlichkeiten alltäglicher Regelmäßigkeit, die Geborgenheit des Vertrauens, die Beschaulichkeit der Wiederholung. Ich genieße sie wie jeder andere Mensch.
Doch anlässlich eines Gedenktages, von den bedeutenden Ereignisse der Vergangenheit, zumeist jemandes Tod oder das Ende eines langen Krieges, üblicherweise mit einem hübschen Feiertag begangen werden, schlage ich vor, wir ehren den 5. November, ein Tag, dessen heute leider nicht mehr gedacht wird, indem wir eine Auszeit von unserem alltag nehmen und ein wenig plaudern.
Natürlich gibt es jene, die nicht wollen, dass wir sprechen. Warum?
Obwohl man statt zum Gespräch auch zum Schlagstock greifen kann, behalten Worte immer ihre Macht. Worte sind ein Mittel, sich Bedeutung zu erschließen, und für jene, die hören wollen, Ausdruck der Wahrheit. Und wahr ist nun mal, dass etwas ganz und gar nicht in Ordnung ist in dieser/sem Welt/Land.
Grausamkeit und Ungerechtigkeit, Intoleranz und Unterdrückung. Und während man einst die Freiheit besaß, zu widersprechen, zu denken und zu reden, wie man es für richtig hielt, hat man die Zensoren und Überwachungsanlagen, die einen zur Komformität und Unterwerfung zwingen.
Wie konnte es dazu kommen? Wer hat schuld?
Sicherlich tragen einige mehr Verantwortung als andere und man wird sie zu Rechenschaft ziehen. Doch, seien wir ehrlich. Wer einen Schuldigen sucht, braucht nur in den Spiegen zu sehen. Ich weiß warum ihr es getan habt. Ich weiß, dass ihr Angst hattet.
Wer hätte das nicht? Krieg, Terror, Seuchen.
Unzählige Bedrohungen verschworen sich dazu, euch eures Verstandes zu berauben. Eure Furcht gewann die Oberhand und in eurer Panik, habt ihr euch an den heutigen Großkanzler gewendet. Er versprach euch Ordnung und Frieden. Und als Gegenleistung verlangte er nur, euer stillschweigendes Einverständniss.
Vor über 400 Jahren wollte uns ein großer Landsmann den 5. November für immer in unser Gedächnis verankern. Er wollte die Welt daran erinnern, dass Gerechtigkeit und Freiheit mehr als nur Worte sind.
Es sind Perspektiven.

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